Wytch Hazel (Zaubernuss) ist eine englische Hardrockband, die sich 2011 in Lancaster gründete und 2016 mit ihrem ersten Album „Prelude“ in der Szene auf sich aufmerksam machte.
Als Einflüsse gibt das Quartett um Mastermind Colin Hendra unter anderem auch Thin Lizzy und Wishbone Ash an. Letzteres wird schon am Cover des neuen Albums „II : Sojourn“ mehr als deutlich! Diese Coveridee und ihre Umsetzung haben mich dazu bewogen das Album als „Tipp des Monats“ vorzustellen, eine tolle Idee und Umsetzung in meinen Augen!
Bestellt habe ich das Album schon lange. Nun hat sich leider die Veröffentlichung auf den 03.08. verschoben. So kann ich über die genauere Besetzung hier erst einmal nichts schreiben (wird nachgeholt). Das gesamte Album kann man allerdings schon in der Tube hören, so dass ich auf die einzelnen Stücke eingehen kann. Mit einer Gesamtspieldauer von 45:23 Minuten hat das Album für mich eine angenehme Länge. Erscheinen wird es bei „Bad Omen Records“.
Nachdem ich das Album dreimal durchgehört habe, ist mein Eindruck insgesamt sehr gut. Die Songs haben eine gleichbleibend gute Qualität, ein Übersong ist für mich noch nicht erkennbar. Besonders durch den Einsatz der „Twin Guitars“ und der akustischen Gitarre kommen schnell Erinnerungen an Wishbone Ash. Einzig die Stimmen sind doch schon deutlich anders, in sich aber stimmig und harmonisch. Insgesamt also ein schönes melodisches Rockalbum ohne Hänger, das sich gut in eins durchhören lässt.
Die Songs im Einzelnen:
1.
The Devil is here 3:49 Min
Ohne großes Federlesen geht der Opener gleich richtig nach vorn und erweckt in mir Assoziationen an Thin Lizzy zu besten Zeiten.
2.
Save My Life 4:01 Min
Schlagzeug, Bass und dann kommen die zwei Gitarren, die einen sofort an Wishbone Ash denken lassen und in klassischer Songstrucktur immer wieder zwischen den Strophen auftauchen. Eine feine Bridge, in der das Tempo kurz herausgenommen wird runden den Song ab.
3.
Still We Fight 4:40 Min
Vielleicht doch ein erstes Highlight, besonders wenn die Gitarren ab ca. 02:30 den Titel beim Namen nehmen. Die Gitarren bleiben im Ohr (zumindest in meinen).
4.
Wait On The Wind 5:12 Min
Luftholen bei einem langsameren wieder sehr an Wishbone Ash erinnernden Titel. Und auch hier wieder eine sehr melodische Gitarrenarbeit bis dann ab ca. 3:00 Min der Wind endlich kommt und über die Saiten fegt.
5.
See My Demon 4:35Min
Fängt gleich an als wäre es ein Wishbone Ash Klassiker und das bleibt auch so. Bei ca. 2:30 Min gibt es dann ein würdiges instrumentales Zwischenspiel, ehe es wieder hymnenhaft wird.
6.
Barrow Hill 5:21 Min
Toller zweistimmiger Gesang mit feiner akustischer Gitarrenuntermalung, aber auch einem schönen Keyboardteppich, eine Ballade zum dahinschmelzen
7.
Choral 2:53 Min
Ein Instrumentalstück, welches von einem ca. 1minütigem Orgelintro eingeläutet wird, ehe dann der Gitarre so richtig Raum gegeben wird! Wow
8.
Slaves To Righteousness 3:49 Min
Für mich das schwächste Stück auf dem Album, obwohl ich das gar nicht richtig begründen kann.
9.
Victory 5:28 Min
Auch hier wieder die zwei sich ergänzenden und umwindenden Gitarren, sehr episch und melodisch. Ich mag das sehr, was sich da ab 2:50 Min abspielt und entwickelt!
10.
Angel Take Me 6:07 Min
Fast ein wenig kitschig kommt das letzte Stück daher, gut, dass es in der zweiten Hälfte ein wenig durch die feinen Gitarren gewinnt.
Hier noch ein Konzert mit „angezogener Handbremse“ aus 2016:
Live 2016
und für den, der möchte das ganze Album in einem Stück:
II: Sojourn komplett
Irgendwo im WWW habe ich gelesen, dass es sich bei dem Album um eine Art doppeltes Konzeptalbum handeln soll. Mit einem Erzählstrang auf Seite A und einem weiteren auf Seite B. Die sollen dann aber durchaus auch wieder Querverweise beinhalten. Dazu kann ich ehrlich gesagt gar nichts sagen. So gut sind dann meine Sprachkenntnisse doch nicht.
Aber ich freue mich, wenn die CD endlich im Briefkasten ist und ich sie in den Händen halten kann. Jedem, dem das Album Appetit gemacht hat, kann ich auch sehr das Debutalbum „Prelude“ von Wytch Hazel empfehlen.
Man merkt schon, dass die Gruppe keine direkten Nachfahren von Wishbone Ash sind, sondern die NWOBHM dazwischen liegt. Aber man kann auch merken, dass Wishbone Ash, mit die Wurzeln dieser Welle sind. Und das thematisch das ganze Mittelaltergedöns mit Dämonen, Rittern … noch immer dazu geeignet ist gute Musik zu erschaffen!
LG, Ziggy