Lieber guter Mond. Dann will ich doch auch mal meinen Senf zu diesem kontroversen Thema dazu geben.
Also
1. Für die Fragestellung gibt es schon mal eine glatte 6
Natürlich können Verstärker nicht klingen. Richtig hätte die Frage lauten müssen: Welchen Einfluss haben Verstärker auf das Klangbild? Zur Strafe mußt du jetzt diesen Thread aus dem Hifi-Forum durcharbeiten:
http://www.hifi-forum.de/index…=lpost&z=2
Aber im Ernst: direkt einer der ersten Posts (# 38) bringt das Thema ganz gut auf den Punkt. Ist auch nach meiner Ansicht gut nachvollziehbar. Müssen aus Budgetvorgaben in einem Bereich Kompromisse bei der Wahl der optimalen Bauteile gemacht weden wird sich das negativ auf das zu verstärkende Signal auswirken. Kann jedoch bei der Entwicklung des Amps aus dem Vollen geschöpft werden, sollte es eigentlich ausgeschlossen sein, dass signalverschlechternde Komponenten vorhanden sind. Aber was wir nicht beantworten können: bei welchem Preis eines Amps können die Erbauer aus dem Vollen schöpfen? Nach meiner Einschätzung ist hier die Schwelle bei etwa 2.500 Euro zu sehen.
2. Ich will Caramel ja nicht zu nahe treten. Aber (k)einen Unterschied zwischen Verstärkern herauszuhören ist bereits auch bei nur wenigen Minuten Umschaltzeit nicht möglich, da das Gehirn nicht in der Lage ist Klangeindrücke zu speichern. Daher macht ein direkter Vergleich imho nur dann Sinn, wenn über einen Umschaltpult (Voraussetzung ist auch die korrekte Einpegelung aller Amps) direkt hin und her geschaltet werden kann. Ein Freund von mir hat so ein Umschaltpult und vor einiger Zeit haben wir mal einen Blindtest durchgeführt. Es war wirklich schwer signifikante Unterschiede herauszuhören (bis auf Transistor zu Röhre), allerdings konnten alle Teilnehmer einen mit einbezogenen 500 Euro-Amp von Denon eindeutig identifizieren. Dieser offenbarte geade bei komplexen Passagen einige Defizite. Hier spielen wohl die, wie Holger es bereits schrieb, mangelnden Dynamikreserven eine Rolle. Das dürfte bei eurer Pianocraft-Anlage nicht anders sein. Ich bin mir daher sicher, dass wenn ihr einen derartigen Vergleich mit einem der von dir ausgesuchten Class-D-Amps machen würdet, Unterschiede deutlich hervor treten.
3. Einen Tipp für einen Class-D kann ich leider nicht geben, da ich ich mit dieser Spezies noch nie beschäftgt habe. Der vorgeschlagene Lyngdorf käme aber für mich auf jeden Fall in die engere Wahl, bietet er doch eine Raumkorrektur an. Das macht für mich gerade in Räumen Sinn die man nicht mit akustischen Maßnahmen optimal gestalten kann. Lyngdorf war auf diesem Gebiet (Room-perfect) seinerzeit ein Pionier und hat für seine Systeme viel Anerkennung bekommen.
Ich bin gespannt zu welcher Entscheidung du kommst. Eine ausgiebige Vorführung für die Sauerländer Hifi-Experten ist hoffentlich schon einplant.