„BLOOD CEREMONY sind eine düstere, doom-beinflusste, schwer psychedelische, acid-folkige, vom Okkulten besessene Rockband“
– SEAN KENNEDY
Blood Ceremony, eine 2006 gegründete Band aus Canada, haben mit ihrem 4. Album „Lord of misrule“ teilweise neue Wege beschritten. Sie aalen sich nicht mehr nur im Düsteren.
Auf dem selbstbetitelten Album 2008 dominierte deutlich der Doom. Ihr zweites Album 2011 „Living with the ancients" entsprach dem noch sehr. Schon mit dem 3. Output 2013 „The eldrich dark“ orientierten sie sich wesentlich mehr am Hartrock der späten Siebziger. Die Gitarrenriffs erinnern an die guten Black Sabbath Momente. Insgesamt ist auch dieses Album noch eher düster.
Die Band spielt vom ersten Album an in unveränderter Besetzung:
Alia O´Brian – Voc., flute, wurlitzer, organ, mellotron
Sean Kennedy – guitar, chants
Lucas Gadke – Bass, back.Voc.
Michael Carrillo – drums, chants
Die Titel:
1. The devil`s widow 7:26
2. Loreley 4:55
3. The rogue`s lot 4:38
4. Lord of misrule 4:01
5. Half moon street 5:27
6. The weird of finistere 4:39
7. Flower phantoms 2:46
8. Old fires 4:46
9. Things present, things past 5:31
Das gesamte Songmaterial diese Albums ist von dem Gitarristen, manchmal unter Mithilfe der anderen Musiker, beigesteuert.
Über knapp 45 Minuten ist das gesamte Album gut durchzuhören und hat bei aller Abwechslung doch einen roten Faden. Noch immer werden okkulte Themen besungen und man taucht auch immer wieder in wohlige düstere Stimmungen herab. Aber anders als auf den anderen Alben gibt es auch fast fröhlich anmutende Momente, so z. B. in “Flower phantoms“.
Insgesamt ist das Album geprägt durch die klare Stimme der Sängerin und ihr gekonntes Flöten- und Orgelspiel. Zwangsläufig kommen da Assoziationen auf zu alten I.A. Aufnahmen mit Jethro Tull. Wenn Sean Kennedy dann hin und wieder (z. B. Loreley) zum Solo aufspielt, gehört das auch zu den Momenten, die das gesamte Album absolut hörenswert machen.
Gleich der Opener „The Devils Widow“ hat durchaus auch psychedelische Anteile und überzeugt mit einer starken Sängerin und feinem Gitarren solo, gefolgt von einem nicht minder treibenden Flöten solo, welches in einem feinen Chorgesang mündet. Sich steigernde Gitarren Akkorde leiten anschließend das Ende des Stückes ein.
Das ist sicher vor allem ein „Retro Album“, aber m. E. ein sehr gutes. Wer diese Art von Musik, zwischen Black Sabbath und Jethro Tull der frühen Jahre mag, sollte hier ein Ohr riskieren.