Was der Titel genau bedeuten soll, verstehe ich noch nicht, aber das ist auch nicht wirklich wichtig.

Wichtiger erschien mir, das Tim Smith, Sänger und Songschreiber der texanischen Folkrockband Midlake der Gruppe den Rücken kehrte und ich mir Midlake ohne seine Art zu singen oder tief beeindruckende Stücke zu komponieren nicht vorstellen konnte.

Um es gleich zu entschärfen; der Gitarrist Eric Pulido hat den Part des Frontmanns übernommen und macht das auf seine Art gut ohne aber wie eine *opie rüber zu kommen.

Auf ihren vierten Album erhört man schnell das es die selben Elemente sind, die musikalisch vorherschen. Melancholie pur.

Antiphon ist eine Weiterentwicklung, die nicht auf Anhieb hörbar ist. Es bedarf einiger Hördurchgänge, bis es zündelt. Hat der Hörer das aber hinter sich gebracht, wird er mit wunderbaren, wenn auch düsteren und teilweise sehr traurigen Titeln belohnt.

Die Musik zieht nicht runter, sie erweckt Gefühle, die vielen Menschen in der Hektik die heute normal ist, verloren gegangen sind. Die Kompositionen entschleunigen den Hörer und fesseln ihn an seinen Hörplatz.

In einem abgedunkelten Raum wirkt die Musik so intensiv, wie ich es selten erlebt habe.
Hat man dann noch das Glück einen lieben Menschen und ein Glas Roten neben sich zu haben, so schließt sich der Kreis und man ist einfach nur glücklich.

Natürlich ist die Musik auch schwermütig, aber trotzdem erwarte ich gerade das von Midlake. Handwerklich paßt es natürlich auch, die Band spielt wie aus einem Guß.
Die vielen Elemente vereint ergeben eine Gruppe, die einen Reifeprozess erfolgreich beschritten hat und so mache ich mir keine sorgen um die Zukunft von Midlake.