Zitat geschrieben von sunny
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, denn wenn BBC Häuptling John Peel nicht gerufen hat, haste halt fast keine Chance gehabt nach oben zu kommen.
In jedem Pub spielte irgendeine Band, quasi für umme, dass Überangebot an Bands ist beachtlich,
da hat es eine Plattenfirma schwer sich zu entscheiden, welche nehme ich überhaupt.
die auswahl war sicher nicht leicht. so ab den späten 60er jahren gab es in London pro tag ca. 20
gute shows, die man ansehen konnte; meistens spielten 2 oder gar 3 bands. ich hab mal meine
eigenen alten zeitungen aus jenen tagen angesehen und festgestellt, daß ich tagtäglich mindestens
7-8 shows angestrichen habe, die ich gerne gesehen hätte. und wenn ich in london war, hab ich oft
nicht gewußt, was ich denn auswählen sollte. ab 1976, als es mit punk und new wave losging,
gab es gar noch mehr konzerte.
das war also alles viel mehr, als man verkraften konnte, selbst wenn man 100% interessiert war
(dabei gibts ja auch noch etwas anderes im leben, als konzerte).
stell dir vor, du liebst buttercremetorten und ich stelle dir jeden tag 20 stück hin. das wird dir
natürlich zuviel, das verkraftest du nicht.
und deswegen stelle ich mir die frage eigentlich andersrum: nicht 'warum haben es so viele
bands nicht geschafft', sondern, 'wie war es möglich, daß es so viele doch geschafft haben,
trotz der riesenkonkurrenz'.
glück war wohl immer dabei, man mußte auch verbindungen haben und es konnte nichts schaden,
John Peel oder andere einflußreiche DJs auf seiner seite zu haben; wahrscheinlich gehörte auch
ein bißchen korruption dazu, die sogenannte 'payola'.
schlußendlich haben es viele bands aber auch deswegen nicht geschafft, weil sie das 'gewisse
etwas' an charisma nicht hatten, denn einfach nur gut zu singen oder gitarre zu spielen, das
reicht ja nicht.