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Die Straße

badMoon

Betreff:

Die Straße

 ·  Gepostet: 13.01.2011 - 15:53 Uhr  ·  #252770
Die Straße

Ein Roman von Cormac McCarthy
Taschenbuch, 256 Seiten




Umschlagtext:

Ein Vater und sein Sohn wandern durch ein verbranntes Amerika. Nichts bewegt sich in der zerstörten Landschaft, nur die Asche im Wind. Es ist eiskalt, der Schnee grau. Ihr Ziel ist die Küste, obwohl sie nicht wissen, was sie dort erwartet. Sie haben nichts als einen Revolver mit zwei Schuss Munition, ihre Kleider am Leib, eine Einkaufskarre mit der nötigsten Habe - und einander. "Die Straße" ist die Geschichte einer Reise, die keine Hoffnung lässt, nur die verzweifelte Liebe des Vaters zu seinem kränkelnden Sohn.
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Vor nicht so langer Zeit wurde ein Film namens "Die Straße" angekündigt. Kein geringerer als Vigor Mortensen, dem "König" aus "Herr der Ringe", spielt hier die Hauptrolle. Da ich es leider doch nicht schaffte, mir den Film anzuschauen, habe ich mir kurzerhand das Buch gekauft.

Das Buch beginnt lange Zeit, nachdem "es" schon geschehen war. Die Sonne ist nur schemenhaft durch den ständig vorhandenen Staub zu sehen, der Tag ist dunkel wie der Abend, und der Abend schwarz wie in einem Mienenstollen, in dem die Hand vor Augen nicht zu sehen ist.

Das Leben scheint von der Erde verschwunden, und durch diese apokalyptische Welt ziehen der Vater mit seinem Sohn, die "Guten", um die Küste zu finden. Dort erhoffen sie sich etwas, ohne zu wissen, was dies sein könnte.

Auf ihrem Weg dorthin begegnen ihnen nur sehr selten andere Überlebende. Und diese stellen grundsätzlich eine Gefahr dar: alles Leben ist erloschen, es ist keine Nahrung, oder dies nur unter lebensbedrohenden Umständen, mehr zu finden. Und so ziehen Banden umher, kannibalisch, ständig auf der Suche nach "Essbarem". Und die, die nicht dem Kannibalismus verfallen sind, räubern und plündern, ein Menschenleben zählt hier nicht mehr.

Fast der einzige Schutz, nein, den einzigen Trost, den Vater und Sohn für den Fall, dass sie einer solchen Bande in die Hände fallen haben, ist der Revolver des Vaters, für den noch zwei Patronen in der Trommel vorhanden sind.

Der Roman ist begleitet von den oft tief berührenden Gesprächen zwischen Vater und Sohn. Immer wieder geht es um die Frage, ob sie und wie lange sie noch "die Guten" sind. Ob ihr Handeln noch moralisch oder bereits verwerflich ist.

Die Trostlosigkeit des Romanes wird noch dadurch unterstrichen, dass Vater und Sohn namenlos bis zum Schluss bleiben. Es wird gesprochen von "der Mann", "der Vater" oder "der Junge", "der Sohn". Ob am Ende des Romans vielleicht doch ein wenig Hoffnung durchschimmert, ob er ein wenig versöhnlich endet, kann nur jeder Leser für sich entscheiden. Die ganze Anspannung, die sich, einmal in die Situation versetzt, durch den Roman zieht, entlädt sich auf den letzten zwei, drei Seiten in einer kleinen Flut von Tränen.

Der Roman ist in sehr einfachen Worten geschrieben, was meines Erachtens die Handlung in den Mittelpunkt setzt und die Trostlosigkeit noch einmal unterstreicht.

Erschienen ist der Roman in der deutschen Übersetzung erst, nachdem der Film hier zu einem Erfolg wurde.

Für seinen Roman hat McCarthy 2007 den Pulitzer-Preis erhalten

badMoon

Betreff:

Re: Die Straße

 ·  Gepostet: 15.01.2011 - 14:28 Uhr  ·  #253022
*YEP*, Amazon verkündet, ...



...am 15.03. erscheint die DVD.

:jump:

badMoon

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Re: Die Straße

 ·  Gepostet: 04.12.2017 - 14:02 Uhr  ·  #511683
In Zeiten, in denen ein gutfrisierter sowie ein wohlgenährter darum wetteifern, wer den Daumen am schnellsten am roten Knopf hat, ist dieses Buch resp. dieser Streifen fast brandaktuell.

Darum - hoch ans Sonnenlicht, solange es noch da ist.