Die Doppel CD hat eine Gesamtspielzeit von 1:40:03 und ist erschienen bei ITM Archives
CD 1:
Rozpacz
Bye Bye Black Cat
Balbina
Der letzte Tag
Szafa
Blues Shmues
CD 2:
Piatawka
Straszna Franka
Am 30 November 1965 gab es ein denkwürdiges Konzert im (Ost)Berliner Filmtheater Kosmos:
Zbigniew Namyslowski – alto saxophone
Joachim Kühn - piano
Janusz Koslowski - bass
Czeslaw Bartkowski – drums
Glücklicherweise wurde es mitgeschnitten und jetzt (2008) veröffentlicht.
Also mir ist zu mindestens keine anderer Tonträger mit diesen Aufnahmen bekannt.
1966 kehrte Joachim Kühn von einer Reise zu einem Wettbewerb für junge Jazzer,
organisiert von Friedrich Gulda, nicht mehr in die DDR zurück; und darauf hin wird er wohl zur Unperson erklärt worden sein.
Und die Bänder landeten in einem Archiv…
Gut auch, dass Joachim Kühn erst 1966 die Mauer nicht mehr durchqueren wollte,
konnte doch so dass hervorragende Album „Solarius“ mit dem Rolf Kühn Quintett 1965 erscheinen.
Amiga 8 50 046 (mono)
Mikrorillenplatten nur mit staubfreiem Mikrosaphir abspielen. Einstellung 33.
Besetzung:
Rolf Kühn – cl; Michael Urbaniak – ss, ts; Joachim Kühn – p; Klaus Koch – b; Ceslaw Bartkowski – dr
Aber nun zu den Namyslowski/ Kühn Aufnahmen:
Das Konzert beginnt mit einer typischen Namyslowski Phrase:
kurzes Anspielen eine Folksongs und sofort wird das ganze aufgelöst und ziemlich frei über dem Grundrhythmus interpretiert.
Ohne dabei den beat gänzlich zu verlassen.
Über lange Strecken wechseln sich Altsaxophon und Piano bei der Improvisation ab,
und immer wieder gibt es diese klitzekleinen Folk Einsprengsel, die dem ganzen
unterbewusst einen europäischen Klang geben.
Überrascht war ich von dieser Version des Stückes "Szafa",
welches fast einen R'n'R Rhythmus erhalten hat.
Ist es doch auf dem im Januar 1966 eigespielten Album
Zbigniew Namyslowski Quartet (Polish Jazz vol. 6) PNCD 306
ein eher behäbig daher kommender Titel.
Aber, nach diesen eher ungewöhnlichen Rhythmen folgt mit dem
"Blues Shmues" eine Rückkehr in ruhigere Gefilde des klassischen Blues-Schemas
in schöner Modern Jazz Umsetzung.
Und
hier habe ich dieses grandiose Album gefunden.
Na ja, ich bin weiss Gott nicht der begnadete Kritiker,
aber auf dieses Album wollte ich schon die geschätze Gemeinde aufmerksam machen.
Risou