Hubi Meisel - CUT
(2002)
Es scheint im Proglager manchmal eine Stimmung vorzuherrschen, in der selbst leiseste Anflüge von Pop in der Musik einer geliebten Progband zu enormer Missstimmung und manchmal sogar Verachtung führen.
Genesis' kommerziell überaus erfolgreichen Ausflüge in den Popbereich erzeugen künstlerische Kopfschmerzen bei so manchem Progfan. Travor Rabin bei Yes wird von der Progfraktion auch nicht unbedingt sehr geliebt.
Die Frage, warum das so ist, soll jetzt hier nicht diskutiert werden. Aber so mancher wird sich vielleicht fragen, warum ich hier mit "CUT" von Hubi Meisel ein Album bespreche, das 7 Coverversionen von erfolgreichen Popsongs aus den 80er Jahren im Hard Rock / Heavy Metal - Gewand präsentiert.
Die 80er Jahre gelten schließlich für viele als das dunkle Jahrzehnt, in der keine gute oder nur belanglose Musik gemacht wurde. Nun, ich finde, dass es in den 80ern durchaus auch sehr gute Musik gegeben hat. Und letztlich kommt es nur auf eines an: gute Musik. Ein guter Popsong ist mir stets lieber als ein verkrampfter und langweiliger 30-minütiger Progepos.
Hubi Meisel hat auf seinem Album u.a. solche Perlen wie "The sun always shines on T.V." von a-ha, "Broken wings" von Mr. Mister, "Drive" von The Cars und "Relax" von Frankie Goes To Hollywood gecovert. Als kleinen Extrabonus gibt es dazu noch eine Adaption von "Red sector A" von Rush.
Der Grund, warum "CUT" hier landet ist die Tatsache, dass das Album einfach großen Spaß macht. Beinahe jeder wird die Poporiginale aus den 80ern kennen, so dass die einzelnen Lieder hier nicht vorgestellt werden müssen. Zu hören, was Hubi Meisel auf "CUT" daraus gemacht hat, ist auf jeden Fall ein Erlebnis.
Die Popwurzeln der Songs sind kaum noch vorhanden - Hubi hat aus ihnen geradlinige und sehr dynamische Rock/Metal Songs gebastelt, die jeden Fan der etwas härteren Gangart erfreuen werden. Hubi ist stimmlich in Hochform und die enorm kraftvollen Gitarrenparts von Marcel Coenen befördern die Songs in ungeahnte Gefilde, die man den zugrundeliegenden Popsongs auf Anhieb gar nicht zugetraut hätte.
Progpuristen werden wohl ihre Schwierigkeiten haben. Doch wer gute Musik mag und ein paar Pophighlights der 80er Jahre völlig neu hören und komplett neu erleben möchte, sollte sich "CUT" zulegen. Es ist nicht zuletzt der Beweis, dass so manche Popmelodie wirklich zeitlosen Charakter hat und auch im reinen Metal/Proglager Gehör finden kann und sollte, wenn jemand wie Hubi Meisel sie adaptiert. Letztlich beweist er wieviel vom Arrangement eines Songs abhängt.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es leider auch einige rechtliche Probleme mit dem Album gab. Ursprünglich waren mehr Coverversionen geplant. Aufgrund einer Fehlinformation der GEMA stellte sich nach der Produktion der Songs heraus, daß für jedes Lied extra eine Genehmigung eingeholt werden muß - die von einigen Managements bzw. Labels leider versagt wurde. So bleibt uns z.B. leider "You keep me hangin' on" von Kim Wilde versagt... Es wäre gewiss enorm interessant gewesen zu hören, wie es bei Hubi Meisel geklungen hätte.
11 Punkte.
TO
(2002)
Es scheint im Proglager manchmal eine Stimmung vorzuherrschen, in der selbst leiseste Anflüge von Pop in der Musik einer geliebten Progband zu enormer Missstimmung und manchmal sogar Verachtung führen.
Genesis' kommerziell überaus erfolgreichen Ausflüge in den Popbereich erzeugen künstlerische Kopfschmerzen bei so manchem Progfan. Travor Rabin bei Yes wird von der Progfraktion auch nicht unbedingt sehr geliebt.
Die Frage, warum das so ist, soll jetzt hier nicht diskutiert werden. Aber so mancher wird sich vielleicht fragen, warum ich hier mit "CUT" von Hubi Meisel ein Album bespreche, das 7 Coverversionen von erfolgreichen Popsongs aus den 80er Jahren im Hard Rock / Heavy Metal - Gewand präsentiert.
Die 80er Jahre gelten schließlich für viele als das dunkle Jahrzehnt, in der keine gute oder nur belanglose Musik gemacht wurde. Nun, ich finde, dass es in den 80ern durchaus auch sehr gute Musik gegeben hat. Und letztlich kommt es nur auf eines an: gute Musik. Ein guter Popsong ist mir stets lieber als ein verkrampfter und langweiliger 30-minütiger Progepos.
Hubi Meisel hat auf seinem Album u.a. solche Perlen wie "The sun always shines on T.V." von a-ha, "Broken wings" von Mr. Mister, "Drive" von The Cars und "Relax" von Frankie Goes To Hollywood gecovert. Als kleinen Extrabonus gibt es dazu noch eine Adaption von "Red sector A" von Rush.
Der Grund, warum "CUT" hier landet ist die Tatsache, dass das Album einfach großen Spaß macht. Beinahe jeder wird die Poporiginale aus den 80ern kennen, so dass die einzelnen Lieder hier nicht vorgestellt werden müssen. Zu hören, was Hubi Meisel auf "CUT" daraus gemacht hat, ist auf jeden Fall ein Erlebnis.
Die Popwurzeln der Songs sind kaum noch vorhanden - Hubi hat aus ihnen geradlinige und sehr dynamische Rock/Metal Songs gebastelt, die jeden Fan der etwas härteren Gangart erfreuen werden. Hubi ist stimmlich in Hochform und die enorm kraftvollen Gitarrenparts von Marcel Coenen befördern die Songs in ungeahnte Gefilde, die man den zugrundeliegenden Popsongs auf Anhieb gar nicht zugetraut hätte.
Progpuristen werden wohl ihre Schwierigkeiten haben. Doch wer gute Musik mag und ein paar Pophighlights der 80er Jahre völlig neu hören und komplett neu erleben möchte, sollte sich "CUT" zulegen. Es ist nicht zuletzt der Beweis, dass so manche Popmelodie wirklich zeitlosen Charakter hat und auch im reinen Metal/Proglager Gehör finden kann und sollte, wenn jemand wie Hubi Meisel sie adaptiert. Letztlich beweist er wieviel vom Arrangement eines Songs abhängt.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es leider auch einige rechtliche Probleme mit dem Album gab. Ursprünglich waren mehr Coverversionen geplant. Aufgrund einer Fehlinformation der GEMA stellte sich nach der Produktion der Songs heraus, daß für jedes Lied extra eine Genehmigung eingeholt werden muß - die von einigen Managements bzw. Labels leider versagt wurde. So bleibt uns z.B. leider "You keep me hangin' on" von Kim Wilde versagt... Es wäre gewiss enorm interessant gewesen zu hören, wie es bei Hubi Meisel geklungen hätte.
11 Punkte.
TO