Harter Tobak! Und ganz nebenbei eine Geschichtsstunde über ein düsteres Kapitel deutscher Vergangenheit.
"Vor 128 Jahren, vom 1. Mai bis 15. Oktober 1896, fand im Treptower Park die „Erste Deutsche Kolonialausstellung“ statt. An der Großveranstaltung waren Politik, Wirtschaft und Kirchen sowie ethnologische und naturwissenschaftliche Museen beteiligt. Im Rahmen einer diskriminierenden „Völkerschau“ wurden 106 Menschen aus den deutschen Kolonien vor einem Millionenpublikum zur Schau gestellt. Den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern war nicht bewusst, dass sie in Berlin vor Publikum „ausgestellt“ werden sollten. Viele von ihnen wehrten sich gegen die ihnen zugewiesene Rolle (Begleittext zur Ausstellung im MuseumBerlin-Treptow)
Mit den Bildern dieser Ausstellung - manchen vielleicht noch im Original aus einigen Dokumentationen bekannt - beginnt dieser Film.
Ende des 19. Jahrhunderts studiert der ehrgeizige Ethnologie-Doktorand Alexander Hoffmann an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Mit einigen anderen Doktoranden soll er die Schädel der "Wilden" aus der Kolonialausstellung vermessen. Hierbei freundet er sich mit der dem Stamm der Hereros angehörigen Dolmetscherin Kezia Kambazembi an. Bei einigen Treffen mit weiteren Teilnehmern der Kolonialausstellung erfährt er, dass die Teilnehmer nur aus einem Grund dieser Ausstellung zustimmten: Ein Treffen mit dem Kaiser Bismarck sollte helfen, einem drohenden Krieg in den Kolonialgebieten zu verhindern.
Als Hoffmann später erfährt, dass ein Krieg nicht mehr abgewandt werden kann, schließt er sich einer "Expedition" nach Afrika an, um dort weitere Vermessungen durchzuführen. Insgeheim hofft er, Kezia Kambazembi wiederzusehen und die möglichen Folgen dieses Krieges für die Ureinwohner abzumildern. Dies jedoch scheitert an der Kriegslust, dem Rassenwahn und der Verblendung der deutschen Soldaten. Unbarmherzig und völlig empathielos beginnen sie ihren Vernichtungsfeldzug gegen die verschiedenen Stämme.
Aber auch Hoffmann gerät immer mehr in den Sumpf menschenverachtender Grausamkeiten. Seinem Berliner Professor schickt er immer wieder Schädel und Skelette von toten Herero, die dieser zum Zwecke der Forschung erhalten will. Hierbei wird Hoffmann regelmäßig durch den Professor erpresst - so soll ihm der Doktor- oder gar Professorentitel verweigert werden, sofern er diesen Wünschen nicht nachkommt. Hoffmann beginnt sogar Grabschändungen, um an noch ältere Schädel zu gelangen, die die Minderwertigkeit dieser afrikanischen Rassen belegen sollen.
Im weiteren Verlauf des Films sind Einblicke in die damals errichteten Konzentrationslager zu sehen, in denen die Hereros und andere Stammesmitglieder unter unmenschlichsten Bedingungen gefangen gehalten werden. Den noch freien und geflüchteten Stammesmitgliedern werden in den Wüsten die Zugänge zu den Wasserlöchtern verwehrt, indem diese durch Soldaten bewacht werden. Dies soll zu einem Verdursten der Stammesmitglieder führen.
Mehr soll hier nicht verraten werden. War ich im Verlauf des Films mehrmals dem Gedanken verfallen, dass soviel Unmenschlichkeit nicht möglich sei und vieles der Spannung wegen hinzugedichtet wurde, belehrte mich eine ebenfalls auf der DVD vorhandene Dokumentation eines besseren.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=gNx9HNncZCA
---> Zur Ausstellungsinformation im Museum Berlin Treptow
"Vor 128 Jahren, vom 1. Mai bis 15. Oktober 1896, fand im Treptower Park die „Erste Deutsche Kolonialausstellung“ statt. An der Großveranstaltung waren Politik, Wirtschaft und Kirchen sowie ethnologische und naturwissenschaftliche Museen beteiligt. Im Rahmen einer diskriminierenden „Völkerschau“ wurden 106 Menschen aus den deutschen Kolonien vor einem Millionenpublikum zur Schau gestellt. Den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern war nicht bewusst, dass sie in Berlin vor Publikum „ausgestellt“ werden sollten. Viele von ihnen wehrten sich gegen die ihnen zugewiesene Rolle (Begleittext zur Ausstellung im MuseumBerlin-Treptow)
Mit den Bildern dieser Ausstellung - manchen vielleicht noch im Original aus einigen Dokumentationen bekannt - beginnt dieser Film.
Ende des 19. Jahrhunderts studiert der ehrgeizige Ethnologie-Doktorand Alexander Hoffmann an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Mit einigen anderen Doktoranden soll er die Schädel der "Wilden" aus der Kolonialausstellung vermessen. Hierbei freundet er sich mit der dem Stamm der Hereros angehörigen Dolmetscherin Kezia Kambazembi an. Bei einigen Treffen mit weiteren Teilnehmern der Kolonialausstellung erfährt er, dass die Teilnehmer nur aus einem Grund dieser Ausstellung zustimmten: Ein Treffen mit dem Kaiser Bismarck sollte helfen, einem drohenden Krieg in den Kolonialgebieten zu verhindern.
Als Hoffmann später erfährt, dass ein Krieg nicht mehr abgewandt werden kann, schließt er sich einer "Expedition" nach Afrika an, um dort weitere Vermessungen durchzuführen. Insgeheim hofft er, Kezia Kambazembi wiederzusehen und die möglichen Folgen dieses Krieges für die Ureinwohner abzumildern. Dies jedoch scheitert an der Kriegslust, dem Rassenwahn und der Verblendung der deutschen Soldaten. Unbarmherzig und völlig empathielos beginnen sie ihren Vernichtungsfeldzug gegen die verschiedenen Stämme.
Aber auch Hoffmann gerät immer mehr in den Sumpf menschenverachtender Grausamkeiten. Seinem Berliner Professor schickt er immer wieder Schädel und Skelette von toten Herero, die dieser zum Zwecke der Forschung erhalten will. Hierbei wird Hoffmann regelmäßig durch den Professor erpresst - so soll ihm der Doktor- oder gar Professorentitel verweigert werden, sofern er diesen Wünschen nicht nachkommt. Hoffmann beginnt sogar Grabschändungen, um an noch ältere Schädel zu gelangen, die die Minderwertigkeit dieser afrikanischen Rassen belegen sollen.
Im weiteren Verlauf des Films sind Einblicke in die damals errichteten Konzentrationslager zu sehen, in denen die Hereros und andere Stammesmitglieder unter unmenschlichsten Bedingungen gefangen gehalten werden. Den noch freien und geflüchteten Stammesmitgliedern werden in den Wüsten die Zugänge zu den Wasserlöchtern verwehrt, indem diese durch Soldaten bewacht werden. Dies soll zu einem Verdursten der Stammesmitglieder führen.
Mehr soll hier nicht verraten werden. War ich im Verlauf des Films mehrmals dem Gedanken verfallen, dass soviel Unmenschlichkeit nicht möglich sei und vieles der Spannung wegen hinzugedichtet wurde, belehrte mich eine ebenfalls auf der DVD vorhandene Dokumentation eines besseren.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=gNx9HNncZCA
---> Zur Ausstellungsinformation im Museum Berlin Treptow