Die Ausgangssituation
Es zeichnete sich recht früh ab, dass es keine Sommerflaute hinsichtlich Veröffentlichungen geben wird. Dann kam Fräulein Corona, alle Festivals und Konzerte wurden verschoben. Da viele Bands und Interpreten ihre neuesten CDs durch ausgiebiges touren bewerben wollten, wurden durch die bekannten Umstände manche Veröffentlichungstermine nach hinten geschoben. Damit waren meine Planungen für den Monat Juli ein wenig zusammengeschrumpft.
Die Suche
endete am Kaspischen Meer in der Stadt Astrachan
Die Band
Vespero ist eine 2003 gegründete Space-Rock-Band. Genretypisch wechseln sich bei dem Space Rock der Band Synthesizer und Gitarre ab und die Band versucht, durch den „Schwebezustand“ ihrer Sounds „hypnotische Trancezustände zu kreieren“
Das Konzept
Vala, oder Die vier Zoas, bezieht sich auf eines der unvollendeten prophetischen Bücher des englischen Dichters William Blake, das 1797 begonnen wurde. Die titularen Hauptfiguren des Buches sind die Vier Zoas (Urthona, Urizen, Luvah und Tharmas), die durch den Fall Albions in Blakes Mythologie entstanden sind. Es besteht aus neun Büchern, die als "Nächte" bezeichnet werden. Diese skizzieren die Wechselwirkungen der Zoas, ihre gefallenen Formen und ihre Emanationen. Blake beabsichtigte, das Buch als eine Zusammenfassung seines mythischen Universums zu verstehen, aber unzufrieden gab er die Bemühungen 1807 auf und ließ das Gedicht in einem groben Entwurf und dessen Stich unvollendet. (Übersetzung aus Wikipedia)
Die Musik
Da mir die bisherigen Alben der Band nicht bekannt sind, bin ich mit einer gewissen Skepsis in den mehr als einstündigen Hörmarathon eingestiegen. Andernorts wurden Magma, das Mahavishnu Orchestra oder Alice Coltrane als Artverwandte angegeben. Den ersten Titel hätte man(sicherlich etwas abgespeckt)in den ersten Minuten auch auf einem frühen Santana Album verortet, bis die Band den ersten von vielen unerwarteten Haken schlägt und einen auf einen kurzen Trip ins Weltall mitnimmt. Dort erwartet einen Jean Luc Ponty, der sich mit den restlichen Musikern aufs heftigste duelliert.Das waren jetzt die ersten 6 Minuten Minuten, die nächsten fünf changieren dann zwischen Post/Jam/Psych/Progressive Rock. Liest sich chaotisch ist aber gehört konzeptionell alles gut durchdacht und im richtigen Moment an der richtigen Stelle. Auch wenn eine erste Überzeugungsarbeit positiv ausgefallen ist, bleibe ich immer noch skeptisch. Aber auch der zweite Titel, mit Referenzen wie Return to Forever oder erwähntem Mahavishnu Orchestra nicht geizend, verliert sich nicht stumpf im repetiven abarbeiten bekannter Jazz-Rock Muster, sondern weicht diese langsam auf um dann sanft und behutsam in ein Klangbild zu gleiten, das Prog-Rock alter Schule und Space- Rock aufs beste vereint. Zweiter Überzeugungsversuch gelungen. Nun mag man der Band „vorwerfen“ den Teufelsgeiger von der Wolga etwas zu häufig ins Spiel zu bringen und z.B. den Keyboards oder Gitarren zu wenig Freiheit zu lassen. Aber auch beim dritten Titel ist die Geige das Instrument das praktisch den Takt vorgibt, sich dann dezent in den Hintergrund begibt und den anderen Instrumenten den Vortritt lässt. Akustische Zwischenspiele mit Flöte und Konzertgitarre erhöhen die Spannung was als nächstes kommt. Post-Rock mit Dave Arbus Gedenkschleife und im Hintergrund wird Kraftwerk die Ehre erwiesen. Geht alles, es muss nur passen. Dafür haben Vespero trotz aller stilistischer Vielfalt bis jetzt Sorge getragen. Auch das elegische Vorspiele bei Titel 4 ist nur die Vorstufe für eine Keyboard Einlage(Atomic Rooster kamen mir in den Sinn)die wiederum in ein ausuferndes Gitarrensolo überleitet, dass dann einen Flug durch Zeit und Raum startet. Kurze Atempause und dann geht die fünfte Runde los. Bitte anschnallen und die Reise durch den Zeittunnel genießen. Hier begegnen wir „Agitation Free“, treffen auf „The Flock“ und „Frank Zappa“, flirrende Keyboard/Synthesizer Spielereien erzeugen psychedelische Rauschzustände und über allem schwebt eine entspannte Atmosphäre. Die nahezu unbemerkt in den Endspurt einleitet. Dave Greenfield(R.I.P.) hat auch in Russland seine Spuren hinterlassen, darüber hinaus ist der sechste Titel der, der mir persönlich in der Beurteilung am schwersten fällt. Zuviel Jazz-Rock, zu wenig Inspiration. Kein totaler Reinfall, aber momentan nur ein weiterer Titel auf der CD. Damit zum großen Finale. Schafft es die Band weit über zwanzig Minuten die Spannung aufrecht zu erhalten? Ist dieser Übertitel nur eine Zusammenfassung des bisher gehörten? Zaghaft, fast schon zögerlich, beginnen die ersten Minuten. Aber der Sturm der der Ruhe folgt, ist im Anmarsch. Langsam aber sicher. Wenn die nächsten vierzehn Minuten das halten, was die ersten sechs versprechen, reiht sich dieser Titel in die Top Ten der besten Long Tracks aller Zeiten ein. Es wird immer schwieriger das gehörte in Buchstaben zu fassen, während der Gitarrist einmal durchs Weltall fliegt und seine Mitstreiter auf der Bodenstation ekstatisch dagegen halten. Ich möchte auch etwas von der Kraftnahrung abhaben, die solche Leistungen bewerkstelligt. Jeder darf sich nochmals unter Beweis stellen, dass Keyboard glüht, der Bass pumpt in den tiefsten Tiefen, die Geige hat nach diesem Par Force Ritt nur noch Schrottwert lediglich der Schlagzeuger, den bringt kaum was aus der Ruhe.
Fazit
Ein fast perfektes Album, Space-Rock der besseren Art, vielseitig, herausfordernd. Für (den)Kopfhörer.
YouTube hilft weiter
Es zeichnete sich recht früh ab, dass es keine Sommerflaute hinsichtlich Veröffentlichungen geben wird. Dann kam Fräulein Corona, alle Festivals und Konzerte wurden verschoben. Da viele Bands und Interpreten ihre neuesten CDs durch ausgiebiges touren bewerben wollten, wurden durch die bekannten Umstände manche Veröffentlichungstermine nach hinten geschoben. Damit waren meine Planungen für den Monat Juli ein wenig zusammengeschrumpft.
Die Suche
endete am Kaspischen Meer in der Stadt Astrachan
Die Band
Vespero ist eine 2003 gegründete Space-Rock-Band. Genretypisch wechseln sich bei dem Space Rock der Band Synthesizer und Gitarre ab und die Band versucht, durch den „Schwebezustand“ ihrer Sounds „hypnotische Trancezustände zu kreieren“
Das Konzept
Vala, oder Die vier Zoas, bezieht sich auf eines der unvollendeten prophetischen Bücher des englischen Dichters William Blake, das 1797 begonnen wurde. Die titularen Hauptfiguren des Buches sind die Vier Zoas (Urthona, Urizen, Luvah und Tharmas), die durch den Fall Albions in Blakes Mythologie entstanden sind. Es besteht aus neun Büchern, die als "Nächte" bezeichnet werden. Diese skizzieren die Wechselwirkungen der Zoas, ihre gefallenen Formen und ihre Emanationen. Blake beabsichtigte, das Buch als eine Zusammenfassung seines mythischen Universums zu verstehen, aber unzufrieden gab er die Bemühungen 1807 auf und ließ das Gedicht in einem groben Entwurf und dessen Stich unvollendet. (Übersetzung aus Wikipedia)
Die Musik
Da mir die bisherigen Alben der Band nicht bekannt sind, bin ich mit einer gewissen Skepsis in den mehr als einstündigen Hörmarathon eingestiegen. Andernorts wurden Magma, das Mahavishnu Orchestra oder Alice Coltrane als Artverwandte angegeben. Den ersten Titel hätte man(sicherlich etwas abgespeckt)in den ersten Minuten auch auf einem frühen Santana Album verortet, bis die Band den ersten von vielen unerwarteten Haken schlägt und einen auf einen kurzen Trip ins Weltall mitnimmt. Dort erwartet einen Jean Luc Ponty, der sich mit den restlichen Musikern aufs heftigste duelliert.Das waren jetzt die ersten 6 Minuten Minuten, die nächsten fünf changieren dann zwischen Post/Jam/Psych/Progressive Rock. Liest sich chaotisch ist aber gehört konzeptionell alles gut durchdacht und im richtigen Moment an der richtigen Stelle. Auch wenn eine erste Überzeugungsarbeit positiv ausgefallen ist, bleibe ich immer noch skeptisch. Aber auch der zweite Titel, mit Referenzen wie Return to Forever oder erwähntem Mahavishnu Orchestra nicht geizend, verliert sich nicht stumpf im repetiven abarbeiten bekannter Jazz-Rock Muster, sondern weicht diese langsam auf um dann sanft und behutsam in ein Klangbild zu gleiten, das Prog-Rock alter Schule und Space- Rock aufs beste vereint. Zweiter Überzeugungsversuch gelungen. Nun mag man der Band „vorwerfen“ den Teufelsgeiger von der Wolga etwas zu häufig ins Spiel zu bringen und z.B. den Keyboards oder Gitarren zu wenig Freiheit zu lassen. Aber auch beim dritten Titel ist die Geige das Instrument das praktisch den Takt vorgibt, sich dann dezent in den Hintergrund begibt und den anderen Instrumenten den Vortritt lässt. Akustische Zwischenspiele mit Flöte und Konzertgitarre erhöhen die Spannung was als nächstes kommt. Post-Rock mit Dave Arbus Gedenkschleife und im Hintergrund wird Kraftwerk die Ehre erwiesen. Geht alles, es muss nur passen. Dafür haben Vespero trotz aller stilistischer Vielfalt bis jetzt Sorge getragen. Auch das elegische Vorspiele bei Titel 4 ist nur die Vorstufe für eine Keyboard Einlage(Atomic Rooster kamen mir in den Sinn)die wiederum in ein ausuferndes Gitarrensolo überleitet, dass dann einen Flug durch Zeit und Raum startet. Kurze Atempause und dann geht die fünfte Runde los. Bitte anschnallen und die Reise durch den Zeittunnel genießen. Hier begegnen wir „Agitation Free“, treffen auf „The Flock“ und „Frank Zappa“, flirrende Keyboard/Synthesizer Spielereien erzeugen psychedelische Rauschzustände und über allem schwebt eine entspannte Atmosphäre. Die nahezu unbemerkt in den Endspurt einleitet. Dave Greenfield(R.I.P.) hat auch in Russland seine Spuren hinterlassen, darüber hinaus ist der sechste Titel der, der mir persönlich in der Beurteilung am schwersten fällt. Zuviel Jazz-Rock, zu wenig Inspiration. Kein totaler Reinfall, aber momentan nur ein weiterer Titel auf der CD. Damit zum großen Finale. Schafft es die Band weit über zwanzig Minuten die Spannung aufrecht zu erhalten? Ist dieser Übertitel nur eine Zusammenfassung des bisher gehörten? Zaghaft, fast schon zögerlich, beginnen die ersten Minuten. Aber der Sturm der der Ruhe folgt, ist im Anmarsch. Langsam aber sicher. Wenn die nächsten vierzehn Minuten das halten, was die ersten sechs versprechen, reiht sich dieser Titel in die Top Ten der besten Long Tracks aller Zeiten ein. Es wird immer schwieriger das gehörte in Buchstaben zu fassen, während der Gitarrist einmal durchs Weltall fliegt und seine Mitstreiter auf der Bodenstation ekstatisch dagegen halten. Ich möchte auch etwas von der Kraftnahrung abhaben, die solche Leistungen bewerkstelligt. Jeder darf sich nochmals unter Beweis stellen, dass Keyboard glüht, der Bass pumpt in den tiefsten Tiefen, die Geige hat nach diesem Par Force Ritt nur noch Schrottwert lediglich der Schlagzeuger, den bringt kaum was aus der Ruhe.
Fazit
Ein fast perfektes Album, Space-Rock der besseren Art, vielseitig, herausfordernd. Für (den)Kopfhörer.
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