Trotz Pfingstferien hatten wir eine problemlose Anreise nach Essen. Die Location, das Grend im Stadtteil Steele, ist ein Kulturzentrum, welches im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen "Rektoratsschule" untergebracht ist. Der schnuckelige 90 qm-kleine Veranstaltungsraum in der 1. Etage ist für 100 Personen zugelassen – und so viele waren auch gekommen, um den Wüstenrocker aus Texas und seine Mannschaft bei diesem Clubkonzert zu bewundern.
Aber zuvor gab es noch Rockmusik aus dem Raum Bochum / Wuppertal auf die Ohren. Wie man auf ihrer Homepage lesen kann, beabsichtigt die Band mit dem seltsamen Namen "Fan The Fire", "mit Songwriter-Rock im aktuellen Gitarrenpop-Gewand die Bühnen zu erobern". Das ist ihr an diesem Abend gelungen. Mit sichtlichem Vergnügen zeigten sie eine dreiviertel Stunde lang ihr Können, übrigens zum wiederholten Male als Vorband von Rich Hopkins. Schöne Melodien, rockige Gitarren- und ausgiebige Gesangsparts zeichnen ihre Musik aus. Die vom Publikum gewünschte Zugabe konnte leider nicht mehr erfolgen, denn nach einem Umbau sollte es gleich nahtlos weitergehen mit
Rich Hopkins and Luminarios.
Seit dem Beginn ihrer Europatournee am 05.05.2015 stehen Rich Hopkins, Lisa Novak, Jon Sanchez, George Duron und Michael Polous allabendlich auf der Bühne. Nur am 23.05.2015 sei ein Tag Pause, und damit sei die Tour "kaputt", so der Kommentar von Rich Hopkins zu Beginn des Konzertes. Ganze 2 Stunden sollte es dauern und die Band in absoluter Spiellaune zeigen.
Auf der kleinen Bühne - und auch davor - kam keine Langeweile auf. Rich Hopkins "wagte" sich immer wieder so nah an den Bühnenrand, dass man mehr als einmal dachte, gleich springt er herunter und steht mitten im Publikum.
Obwohl die Setliste vor uns auf der Bühne lag, bin ich mir über die genaue Reihenfolge der Stücke nicht im Klaren. An diesem Abend wurden in erster Linie Titel seines neuen Albums "Tombstone" gespielt.
Aber auch alte Songs wurden präsentiert, so dass ein schöner Querschnitt seines Schaffens zu hören war:
von der limitierten Fan-Club-CD Enchanted Rock (2015)
Dancing Barefoot
Nobody Told You
vom Album Tombstone (2014 USA / 2015 Europa)
Top Of The World
Everything
Tombstone
Free Man
Private Shaw
Don't Worry (Zugabe Nr. 1)
vom Album Buried Treasures (2012)
A Stone’s Throw
vom Album Loveland (2008)
What Am I Supposed To Do
vom Album My Lucky Stars (2001)
La Luz
vom Album Glorious Sounds of…(1997)
Paraguay (Zugabe Nr. 2)
vom Album El Paso (1996)
Soul Leecher (El Paso)
vom Album Dirt Town (1994)
Dirt Town
Immer wieder liest man im Zusammenhang mit Rich Hopkins über seinen "hohen Wiedererkennungswert". Genauso erging es mir bei den ersten Takten an diesem Abend. Zum Auftakt des Konzertes wurden Stücke aus seinem neuen Album "Tombstone" gespielt, und diese Stücke erinnerten mich stark an frühere Songs. Roher, ungeschliffener Gitarrenrock, der nur durch die Mitwirkung von Lisa Novak etwas gemildert wird.
Von Beginn an jammen die beiden E-Gitarren um die Wette. Insgesamt aber hatte ich schon nach den ersten Stücken das Gefühl, dass der äußerst symphytisch agierende Hopkins sich zuweilen zurücknimmt und einen nicht unerheblichen Teil der elektrischen Gitarrenarbeit und mehrere Soli seinem absolut hervorragenden Mitstreiter Jon Sanchez überlässt.
Nach einem krachenden Auftakt wurde es mit dem Klassiker "Dirt Town" etwas leiser.
Der Titel "Free Man" wird von Rich Hopkins mit der Frage angekündigt, wer im Publikum "frei sei". Lisa Novak kontert darauf, sehr zur Belustigung des Publikums, dass ER kein freier Mann mehr sei. In dem Song geht es aber natürlich nicht um die Versklavung der Ehemänner. Der Gesangspart bei diesem Song wird auf der Bühne von Lisa Novak übernommen. Die Studioversion gefällt mir hier besser.
Mit "La Luz" ging es ruhig, fast balladesk weiter. La Luz, ein auf Spanisch gesungenes Duett mit Lisa Novak, war für mich einer der Höhepunkte. Hier durfte Mike Polous am Bass sein Können zeigen.
In einem Interview bezeichnete Rich Hopkins Tom Petty als einen seiner bevorzugten Songschreiber: "Er schreibt großartige Songs". Das nun folgende Stück war nicht von Tom Petty, und die Ankündigung zu diesem Song war eher eine Ankündigung zu einem Ratespiel.
Es wurde die Coverversion eines Songs angekündigt, Titel und Interpret sollten von all denen erraten werden, die erstmals auf einem Konzert der Luminarios seien. Anschließend würde abgefragt, und spätestens nach der Show würde das Geheimnis gelüftet. Nun, solange mussten wir uns nicht gedulden. Schnell wurde verraten, dass es sich um den Patty Smith Song "Dancing Barefoot" handelte. Er wurde in typischer Rich Hopkins-Manier vorgetragen, rau und schnörkellos und bei weitem nicht so schleppend wie das Original in unserer Erinnerung.
Ein weiterer Song im Programm war "Soul Leecher", ebenfalls ein Klassiker und härteres Stück. Immer wieder kam mir in den Sinn, wie einfach diese Musik doch gestrickt ist, aber gerade das macht auch ihren Reiz aus. Die Gitarrenarbeit ist rau und schroff, aber ehrlich. Nicht alle Töne an diesem Abend stimmten. Hier stehen keine Gitarrenmeister sondern zwei Gitarreros auf der Bühne, die Spaß an ihrer Arbeit haben.
Apropos Gitarrenmeister, Jon Sanchez gefiel mir definitiv besser, und das nicht nur, weil er seine Gitarre auch mal hinter dem Rücken spielte.
Die Liedtexte von Hopkins und den Luminarios werden dominiert von sozialkritischen Themen, und auch an diesem Abend durften solche Stücke nicht fehlen. Immer wieder geht es in Hopkins' Liedern zum Beispiel um die Verfolgung der Indianer. Dieses Thema fand an diesem Abend in dem Stück "Private Shaw" seinen Höhepunkt.
Ausstaffiert mit Strohhut und einer authentischen Uniformjacke erzählt Hopkins in "Private Shaw" in fast 9 Minuten die fiktive Geschichte des Soldaten Private Shaw, der Mitte des 19. Jahrhunderts in den gnadenlosen Krieg gegen die Indianer zog. Das Lied beginnt langsam, mit Sprechgesang und sparsamer Instrumentalisierung, um sich dann nach 4 Minuten plötzlich explosionsartig zu steigern.
Schon nach den ersten Takten erkannt und sehr zur Freude des Publikums wurde als letzte Zugabe das 10 Minuten-Stück "Paraguay" gespielt. Was für ein Abschluss des Konzertes. Allein die geballte Ladung verzerrter Gitarren - die man an dem Abend hin und wieder vermisst hat - und das Gitarrenduell in den letzten 4 Minuten des Stückes hatten den Weg nach Essen mehr als lohnenswert gemacht. Die beiden Gitarren im Wettstreit miteinander waren wirklich klasse und gingen durch Mark und Bein, läuteten aber auch das Ende dieses gelungenen Abends ein.
Die Luminarios waren an diesem Abend:
Rich Hopkins - Gitarre, Gesang
Lisa Novak Hopkins - akustische Gitarre, Tamburine, Gesang
Jon Sanchez - Gitarre, Gesang
George Duron - Schlagzeug
Michael Polous - Bass

Rich Hopkins and Luminarios.

Seit dem Beginn ihrer Europatournee am 05.05.2015 stehen Rich Hopkins, Lisa Novak, Jon Sanchez, George Duron und Michael Polous allabendlich auf der Bühne. Nur am 23.05.2015 sei ein Tag Pause, und damit sei die Tour "kaputt", so der Kommentar von Rich Hopkins zu Beginn des Konzertes. Ganze 2 Stunden sollte es dauern und die Band in absoluter Spiellaune zeigen.

Obwohl die Setliste vor uns auf der Bühne lag, bin ich mir über die genaue Reihenfolge der Stücke nicht im Klaren. An diesem Abend wurden in erster Linie Titel seines neuen Albums "Tombstone" gespielt.
Aber auch alte Songs wurden präsentiert, so dass ein schöner Querschnitt seines Schaffens zu hören war:

Dancing Barefoot
Nobody Told You
vom Album Tombstone (2014 USA / 2015 Europa)
Top Of The World
Everything
Tombstone
Free Man
Private Shaw
Don't Worry (Zugabe Nr. 1)

A Stone’s Throw
vom Album Loveland (2008)
What Am I Supposed To Do
vom Album My Lucky Stars (2001)
La Luz
vom Album Glorious Sounds of…(1997)
Paraguay (Zugabe Nr. 2)
vom Album El Paso (1996)
Soul Leecher (El Paso)
vom Album Dirt Town (1994)
Dirt Town
Immer wieder liest man im Zusammenhang mit Rich Hopkins über seinen "hohen Wiedererkennungswert". Genauso erging es mir bei den ersten Takten an diesem Abend. Zum Auftakt des Konzertes wurden Stücke aus seinem neuen Album "Tombstone" gespielt, und diese Stücke erinnerten mich stark an frühere Songs. Roher, ungeschliffener Gitarrenrock, der nur durch die Mitwirkung von Lisa Novak etwas gemildert wird.

Nach einem krachenden Auftakt wurde es mit dem Klassiker "Dirt Town" etwas leiser.
Der Titel "Free Man" wird von Rich Hopkins mit der Frage angekündigt, wer im Publikum "frei sei". Lisa Novak kontert darauf, sehr zur Belustigung des Publikums, dass ER kein freier Mann mehr sei. In dem Song geht es aber natürlich nicht um die Versklavung der Ehemänner. Der Gesangspart bei diesem Song wird auf der Bühne von Lisa Novak übernommen. Die Studioversion gefällt mir hier besser.
Mit "La Luz" ging es ruhig, fast balladesk weiter. La Luz, ein auf Spanisch gesungenes Duett mit Lisa Novak, war für mich einer der Höhepunkte. Hier durfte Mike Polous am Bass sein Können zeigen.


Ein weiterer Song im Programm war "Soul Leecher", ebenfalls ein Klassiker und härteres Stück. Immer wieder kam mir in den Sinn, wie einfach diese Musik doch gestrickt ist, aber gerade das macht auch ihren Reiz aus. Die Gitarrenarbeit ist rau und schroff, aber ehrlich. Nicht alle Töne an diesem Abend stimmten. Hier stehen keine Gitarrenmeister sondern zwei Gitarreros auf der Bühne, die Spaß an ihrer Arbeit haben.
Apropos Gitarrenmeister, Jon Sanchez gefiel mir definitiv besser, und das nicht nur, weil er seine Gitarre auch mal hinter dem Rücken spielte.
Die Liedtexte von Hopkins und den Luminarios werden dominiert von sozialkritischen Themen, und auch an diesem Abend durften solche Stücke nicht fehlen. Immer wieder geht es in Hopkins' Liedern zum Beispiel um die Verfolgung der Indianer. Dieses Thema fand an diesem Abend in dem Stück "Private Shaw" seinen Höhepunkt.

Schon nach den ersten Takten erkannt und sehr zur Freude des Publikums wurde als letzte Zugabe das 10 Minuten-Stück "Paraguay" gespielt. Was für ein Abschluss des Konzertes. Allein die geballte Ladung verzerrter Gitarren - die man an dem Abend hin und wieder vermisst hat - und das Gitarrenduell in den letzten 4 Minuten des Stückes hatten den Weg nach Essen mehr als lohnenswert gemacht. Die beiden Gitarren im Wettstreit miteinander waren wirklich klasse und gingen durch Mark und Bein, läuteten aber auch das Ende dieses gelungenen Abends ein.

Die Luminarios waren an diesem Abend:
Rich Hopkins - Gitarre, Gesang
Lisa Novak Hopkins - akustische Gitarre, Tamburine, Gesang
Jon Sanchez - Gitarre, Gesang
George Duron - Schlagzeug
Michael Polous - Bass








