Barclay James Harvest - The Harvest Years

 
hmc
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Barclay James Harvest - The Harvest Years

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Gepostet: 15.05.2008 - 20:39 Uhr  ·  #1
Barclay James Harvest - The Harvest Years
(1991 - Holroyd, Lees, Pritchard, Woolstenholme)

Label: Import (Megaphon Importservice) neu 2005

Tracks:


Disk: 1
1. Early Morning
2. Mr. Sunshine
3. Pools Of Blue
4. I Can't Go On Without You
5. Eden Unobtainable
6. Brother Thrush
7. Poor Wages
8. Taking Some Time On
9. When The World Was Woken
10. Good Love Child
11. The Iron Maiden
12. Dark Now My Sky
13. She Said
14. Song For Dying
15. Galadriel
16. Mocking Bird

Disk: 2
1. Vanessa Simmons
2. Happy Old WOrld (Quad Mix)
3. Ball And Chain (Quad Mix)
4. Medicine Man
5. Ursula (The Swansea Song)
6. Someone There You Know
7. The Poet/After The Day
8. I'm Over You
9. Child Of Man
10. Breathless
11. When The City Sleeps
12. Summer Soldier
13. One Hundred Thousand Smiles Out
14. Moonwater
15. The Joker


Diese Kompilation mit dem doppeldeutigen Titel (Harvest bezieht sich neben dem Band- ebenso auf den EMI-Labelnamen) ist eine beeindruckende Zusammenstellung der frühen Barclay James Harvest Werke.

Wer nun den Kopf schüttelt und bei BJH an zuckersüße Poplieder denkt, der irrt. BJH haben zwar in späteren Zeiten sehr romantische Popmusik gespielt, aber zu Beginn ihrer Karriere verfolgten sie auch durchaus progressive Ziele.

BJH wollten ihre Musik nicht nur sporadisch sondern dauerhaft mit einem klassischen Orchester verbinden, was ihnen eine Zeitlang auch eindrucksvoll gelang. Es kamen teilweise sehr epische Werke dabei heraus, die nach meiner Meinung durchaus in das progressive Genre gehören. Zwar keine Musik im Stile von "Yes" oder "Genesis", dafür mit der verbundenen Ambition mehr in die Richtung "ELPs" gehend - wobei BJH aber eindeutig die symphonische Musik der keyboardorientierten Improvisation vorzogen.

Werke wie das grandios epische "Dark Now My Sky" oder "She Said", "Mocking Bird", "ThePoet/After the Day" oder auch "Summer Soldier" sind unter anderem Beispiele für die großflächigen Kompositionen von BJH die sehr wenig nur mit der späteren Popmusik der Gruppe zu tun haben.

Neben solchen Kompositionen bietet das Doppelabum auch noch sehr rare Lieder der allerfrühesten BJH-Phase und B-Seiten einiger Singles.

Beispiele hierfür sind das sehr poetische "Early Morning" (was die erste Single von BJH darstellte) oder auch "Eden Unobtainable". Diese frühen Lieder wurden sehr vom Mellotron mit seinen heutzutage so geliebten Tonbandsamples dominiert (damals gab es Streik bei den Orchestermusikern, weil sie befürchteten, durch das Mellotron arbeitslos zu werden...) und bieten einfach sehr schöne Melodien.

Werke wie das bereits erwähnte übergroße "Dark Now My Sky", "When the World Was Woken", "She Said" oder "Mocking Bird" repräsentieren dann auf der ersten CD die progressiv-symphonische Phase.

Und spätestens hier wird auch dem Progrockfan sehr viel geboten, so man denn dramatisch-romantische Klänge mag. Yes spielten auf dem "Close to the Edge" -Album auf einer ähnlichen Klaviatur, hier wird eine vergleichbare Wirkung halt im Verbund mit einem Symphonieorchester erzielt und überzeugt dabei auf ganzer Linie.

Auf der zweiten Disc gibt es zwei Quadrophonieabmischungen (wer eine Quad-Anlage noch hat, kann mir ja mal sagen, wie es sich anhört...) und mit "The Poet/After the Day" sowie "Summer Soldier" weitere Vertreter der progressiv eingestellten BJH.

Natürlich gibt es bei dieser Kompilation auch eher Rock/Pop- orientierte Lieder, diese werden aber im Stile der späten 60er und frühen 70er gespielt, sind also sowohl musikalisch als auch textlich nicht so banal wie spätere 70er-Jahre Popmusik.

Und solche Lieder wie "Vanessa Simmons", das von der Akustikgitarre begleitet wird oder das lyrische "Moonwater" mit Orchesterbegleitung bieten einfach sehr schöne Musik. Abseits von allen Stilen dreht es sich ja hauptsächlich um gute Musik. Und wer romantische Lieder mit ein wenig Melodramatik mag, wird auch hier bestens bedient.

Hardcore Progrock-Fans werden gewiß einen Bogen um BJH ziehen wollen, ich denke aber, dass die frühen Alben bzw. vor allem die Harvest Years-Kompilation der Gruppe ein unvoreingenommenes Zuhören wert sind.

Und wenn Progressivität auch dadurch definiert wird, dass eine Gruppe versucht, etwas zu machen, was kaum eine andere Gruppe macht, dann erfüllen BJH diese Definition in den frühen Jahren eindeutig.

Da ich nicht weiß, ob die Kompilation noch erhältlich ist (ich habe sie seit geraumer Zeit nicht mehr im Handel gesehen) hier noch die Titel der BJH-Alben, aus denen u.a. die (digital überarbeitete und sehr rauscharme) Kompilation zusammengestellt wurde (frühe Singles oder andere rare Tracks fehlen dann aber natürlich):

"Barclay James Harvest" (1970)

"Once Again" (1971)

"Barclay James Harvest and other Shortstories" (1971)

"Baby James Harvest" (1972)

Als Resümee möchte ich sagen, dass die EMI-Kompilation zur einen Hälfte sehr schöne Rock/Pop-Lieder jenseits jeder Banalität bietet und die andere Hälfte die überlangen symphonischen Kompositionen beinhält, die jeden Progrockfan, der auch über den Tellerrand des Genres hinausblickt, sehr gefallen werden. So man den erwähnten romantischen, dramatischen und symphonischen Attributen etwas abgewinnen kann.

Volle Punktzahl

TO für den Musikzirkus.
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firebyrd
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Re: Barclay James Harvest - The Harvest Years

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Gepostet: 16.05.2008 - 08:03 Uhr  ·  #2
wenn schon BJH, dann die frühen Jahre, die habe ich auch als Einzel-Scheiben....

Das war noch sehr feine Musik, die "same", "Once Again" und "...and other short stories" sind da meine klaren Favoriten!!!
krautprog
 
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Re: Barclay James Harvest - The Harvest Years

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Gepostet: 16.05.2008 - 08:56 Uhr  ·  #3
richtig, wenn schon BJH, dann bitte die Harvest-Years.
habe alle 4 alben noch als original-LP, sind richtig nette sachen!
Trurl
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Re: Barclay James Harvest - The Harvest Years

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Gepostet: 16.05.2008 - 15:14 Uhr  ·  #4
und ich sie alle als remasterte CDs - sehr liebevoll gemacht

Trurl
Tom Cody
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Re: Barclay James Harvest - The Harvest Years

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Gepostet: 16.05.2008 - 17:00 Uhr  ·  #5
Und ich habe leider nur eine: BJH Live (1974). Richtig gut darauf: Medicine Man und Crazy City. Daneben finde ich noch das spätere Lied "Hymn" von denen ganz gut. Aber das war es dann auch.
freaksound
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Re: Barclay James Harvest - The Harvest Years

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Gepostet: 17.05.2008 - 15:37 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von Tom Cody
Und ich habe leider nur eine: BJH Live (1974). Richtig gut darauf: Medicine Man und Crazy City. Daneben finde ich noch das spätere Lied "Hymn" von denen ganz gut. Aber das war es dann auch.


ich lasse jetzt einfach mal Hymn weg und bin ansonsten voll bei Tom Cody !
freakCha
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Re: Barclay James Harvest - The Harvest Years

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Gepostet: 17.05.2008 - 20:20 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von firebyrd
wenn schon BJH, dann die frühen Jahre, die habe ich auch als Einzel-Scheiben....

Das war noch sehr feine Musik, die "same", "Once Again" und "...and other short stories" sind da meine klaren Favoriten!!!


75 habe ich sie auch mal live gesehen in ERLANGEN, als vorband zu ELO..... eigentlich bin ich ja nur wegen BJH hin, die wirklich grandios waren (hier ein zitat aus der ELO-fanwebsite:
http://www.face-the-music.de/elo.html

"Enttäuschend für ELO war allerdings der schwache Besuch und die Tatsache, daß ihnen die Vorgruppe Barclay James Harvest die Show stahl. Frustriert wurde die Tour abgebrochen.")

und wollte nach BJH gehen, die viel aus den ihren ersten alben gespielt hatten. gott-sei-dank bin ich geblieben, denn ELO hat gerockt wie verrückt, anscheinend hatten sie gemerkt, daß BJH dabei war, ihnen die show zu stehlen....

freakCha
Tom Cody
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Re: Barclay James Harvest - The Harvest Years

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Gepostet: 03.11.2020 - 18:53 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von Guestuser

richtig, wenn schon BJH, dann bitte die Harvest-Years.

Ja ^_^
OldMcMetal
 
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Re: Barclay James Harvest - The Harvest Years

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Gepostet: 03.11.2020 - 19:20 Uhr  ·  #9
The Poor Mans Moody Blues.
Ein Arbeitskollege freute sich wie Bolle auf das BJH Konzert in Köln, 1982 war das(?). Also um die Zeit als die Band mit Hymn und Berlin im Santa Nirgendwo der Belanglosigkeit angekommen war. Was habe ich den getriezt, von wegen, wenn die Titel aus der Frühzeit gespielt sind, geh`lieber ein paar Kölsch trinken, danach kommt nichts mehr gutes, usw.

Ja, ich war jung, engstirnig und den Kollegen mochte ich sowieso nicht wirklich!
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